Klosterbier! Das steht für reichhaltigen Geschmack auf Basis ausgewählter Produkte, verfeinert durch jahrhundertelange Tradition.
Gilt das eigentlich auch heute noch?
Das Bierbrauen hat in nicht nur in deutschen Klöstern eine lange Tradition. In den harten Zeiten des Mittelalters hatten insbesondere Mönche den Platz, das Kapital und die Muße, sich der Einrichtung und dem Betrieb von Braustätten zu widmen. Zudem waren ihre Liegenschaften zwar ab und an dem einen oder andren Überfall ausgesetzt, aber – im Gegensatz zu hochherrschaftlichen Burgen beispielsweise – nicht langfristig in Gefahr, den Besitzer zu wechseln. Insbesondere für Klöster lohnte sich also Anschaffung und Ausbau der Gerätschaften die man braucht, um Bier in großem Stil herzustellen.

Entsprechend beruft sich auch das Kloster Alpirsbach auf eine 900jährige Tradition. Ihr „Kloster Dunkel“ beschreibt die dort ansässige Brauerei im Wesentlichen mit zwei Adjektiven: röstmalzig und vollmundig. Ein weiterer sehr interessanter Hinweis ist auf dem angenehm unaufgeregt designtem Etikett leider nur mit der Lupe auszumachen: „100% Doldenhopfen“. Entsprechend werden beim Brauvorgang also keine Hopfen-Pellets verwendet – eine Besonderheit! Also, wir haben das nicht herausgeschmeckt, aber der Hopfen soll beim Dinkel ja sowieso keine so große Rolle spielen; denn bei diesen Bieren geht es dem Kenner nicht um Hopfen-Hysterie, sondern um das Malz und seine Möglichkeiten.
Beim ersten Antrunk kommt das „Kloster Dunkel“ für ein Bier, das sich als röstmalzig definiert, zunächst etwas schmalbrüstig daher, wenn man den Fehler macht, es allzu gut gekühlt zu genießen. Es empfiehlt sich, wie so oft bei qualitativ hochwertigen Dunkelbieren, dem Bier etwas Handwärme zu gönnen, dann entfaltet sich ein dezent schokoladiger würziger Geschmack, von dem ein wenig Süße im Mund zurückleibt, und der die ebenso dezenten 5.2% Alkoholanteil leicht vergessen lässt.