Adventskalender: Alpirsbacher Pils

In der guten Tradtion der Craft Beer-Adventskalender testen wir jeden Tag ein Bier aus eben einem solchen Adventskalender. Damit wir nicht spoilern, immer um einen Tag versetzt. Heute: Kalea Adventskalender 2024 Deutschland Edition

Für eine traditionsreiche Klosterbrauerei scheint das Brauen eines Pils eher eine überraschende Entscheidung – kann das Pils von Alpirsbacher Klosterbräu auch tatsächlich überraschen?

Pilsener Bier wurde zwar in Bayern erstmalig gebraut, nämlich Mitte des 19. Jahrhunderts, hat sich hier aber nie so richtig zu Hause gefühlt, während es im nachbarlichen Baden-Württemberg gut ankam. In Bayern ging man einen anderen Weg, indem die Spaten-Brauerei in München Ende des 19. Jahrhunderts das Helle als Alternative zum Pils entwickelte: ein modernes, süffiges Bier, dem es tatsächlich gelang, das inzwischen weit verbreitete herbe Bier nach Pilsener Art zurückzudrängen, da es den bayrischen Kehlen eher entgegenkam.

Baden-Württemberg ist jedoch bekannt für sein ideen- und variantenreiches Pils, wie es beispielsweise von Welde, Rossknecht und natürlich Rothaus gebraut wird. So ist es zunächst nicht verwunderlich, dass auch Alpirsbacher Klosterbräu ein Pils im Programm hat – dennoch verbindet man diee Sorte ja nicht unbedingt mit einer Klosterbrauerei.

Die Brauerei ist regelmäßiger Gast in den Adventskalendern von Kalea und allein daher auch außerhalb des Schwarzwaldes bekannt. In dem breitaufgestellten Produktportfolio finden sich neben Speziellen und Ausgefallenen auch die Klassiker und von denen das Wichtigste ist das Alpirsbacher Pils.

Über dem sehr hellen und klaren, etwas übertrieben sprudeligen Bier bildet sich beim Einschenken ein ansprechender Schaum, der cremig und beständig ist. Darüber schwebt ein frischer, fast in’s Würzige ausgreifender Duft, der sofort Appetit macht. Für die norddeutsche Kehle schmeckt das Pils nicht sonderlich herb, obwohl Alpirsbacher im Geschmacksradar auf dem Etikett Anderes ankündigt. Die 4,9 % Alkohol fallen trotz des mageren Körpers überhaupt nicht auf – vielleicht erst später, ähnlich wie der Hopfen, der erst im Abgang anklopft und sich dann auch nur schwer vom Gaumen trennen mag.

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