Julefnug von Thisted Bryghus

Gehaltvolle Biere die zur Weihnachtszeit auf den Markt kommen sind eine weit verbreitete Spezialität in den skandinavischen Ländern. Auch das Thisted Bryghus aus Nordjütland hat sein Weihnachtsbier – ist das Julefnug aus Dänemark ein Grund zum feiern?

Ganz oben am äusserten Rande Jütlands, dort wo Nord- und Ostsee sich treffen, liegt die dänische Kleinstadt Thisted. Hier wurde 1899 ein Aktienbrauhaus gegründet… das sofort pleite ging. Das als Rechtsnachfolgerin gegründete Thisted Bryghus gibt es allerdings heute noch. Vorrangig setzt die Brauerei auf ihr Pilsener. Darüberhinaus haben die Dänen aber noch fast 20 weitere Sorten auf der Würzepfanne. Wie viele dänische Brauereien bieten sie natürlich auch ein spezielles Julbier an – das (inzwischen) traditionelle dänische Weihnachtsbier. Beim Thisted Bryghus heißt dieses Produkt Julefnug – zu übersetzen sinngemäß vielleicht ungefähr mit „Weihnachtsgekuschel“.

Julefnug Weihnachtsbier der dänischen Brauerei Thisted Bryghus.

Beim Einschenken bildet sich über dem ambitioniert sprudelnden Bier ein dicker Schaum, dessen Farbe zwar an altes Pergament erinnert, der aber nicht sehr alt wird, sondern rasch vergeht. Das thisteder Julefnug selbst erinnert farblich an die „Kruste“ von typisch dänischen Brot – die Sorte, die nicht besonders knusprig ist und bei der etwas mit Zuckercouleur nachgeholfen wurde. Dazu passt der brotige Duft, der schwer über dem Glas schwebt.

Im Mund stellt sich das gehaltvolle Bier mit einem leicht spritigen Ersteindruck vor – die immerhin 5,8 % Alkohol sind also ganz gut ausgenutzt. Bald schon verteilt sich dann der gut ausgewogene Malzgeschmack im ganzen Mund. Er wird umschmeichelt von einer feinen Röstnote, die schließlich in Gaumen und Rachen lange nachklingt. Die fröhliche Perlage verliert rasch an Power und das Bier wandelt sich nach und nach zu einem süßlichen Malzwasser. Das Julefnug vom Thisted Bryghus ist somit ein Bier, das rasch getrunken werden sollte. Und es passt somit gut zur Weihnachtszeit, denn die ist ja auch immer viel zu schnell vorbei.

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